Liebe Eltern, zunehmend geraten Teenager und junge Erwachsene in finanzielle Schwierigkeiten – oft unbemerkt. Laut der Studie „Jugend in Deutschland 2025“ haben sich 20 % der 14‑ bis 29‑Jährigen verschuldet. Hauptverantwortlich: Impulskäufe bei Ratenzahlungen und „Buy‑now‑pay‑later“-Diensten, etwa für Kleidung oder Elektronik.
Wann wird es problematisch?
Durchschnittsschulden: Jugendliche und junge Erwachsene verschulden sich im Schnitt mit 2 500 bis 5 000 €, in extremen Fällen deutlich mehr merkur.de+15caritas.de+15zdfheute.de+15.
Ursachen: Neben Konsumverlockungen und Ratenkäufen führen Arbeitslosigkeit, Taschengeldmangel oder fehlende finanzielle Erziehung zu frühzeitiger Überschuldung caritas.de+10umwelt-im-unterricht.de+10zdfheute.de+10.
Risiko: Selbst kleine offene Beträge können durch Mahn- und Inkassokosten schnell zu großen Problemen wachsen caritas.de+15umwelt-im-unterricht.de+15merkur.de+15.
Schulden und Straffälligkeit?
Direkte Straftaten aufgrund von Schulden sind eher selten – doch indirekte Zusammenhänge sind dokumentiert:
Jugendliche greifen zu Diebstahl oder Beschaffungskriminalität, wenn sie um finanzielle Notlagen zu decken handeln – etwa um Konsumverhalten zu finanzieren advoneo-schuldnerberatung.de+1caritas-frankfurt.de+1.
Im Jugendstrafrecht geht es weniger um Vergeltung, sondern um Erziehung – doch Beispiele zeigen, dass finanzieller Druck junge Menschen zu Straftaten verleiten kann .
Speziell der Jugendstrafvollzug setzt auf Resozialisierung, gerade wenn finanzielle Ursachen eine Rolle spielen .
Was Sie als Eltern wissen und tun können
1. Rechtliche Grenzen kennen
Minderjährige (< 18 Jahre) sind nur eingeschränkt geschäftsfähig: Vertragsabschlüsse über Taschengeld hinaus gelten als unwirksam und können auch ohne Ihre Zustimmung rückgängig gemacht werden de.wikipedia.org+4merkur.de+4schuldeninfo.ch+4.
Mitunterzeichnung durch Eltern ist ohne klare Einwilligung des Vormundschaftsgerichts ebenfalls unwirksam – daher ist Ihr Risiko begrenzt merkur.de.
2. Frühzeitiges Eingreifen hilft
Sprechen Sie mit Ihren Kindern über die Gefahren von Ratenkauf und Abo-Verpflichtungen. Nutzen Sie einfache Übungen, z. B. mit Haushaltsplänen.
Achten Sie darauf bei: Handyschulden, kostenpflichtigen Vertragsfallen und Apps mit Abo-Diensten zdfheute.decaritas.de.
3. Folgen erkennen
Mahnungen, Inkassoschreiben oder erste Inkassokosten sind Warnsignale – dann zügig gemeinsam handeln. Lassen Sie Ihr Kind zur Schuldnerberatung gehen (z. B. Caritas, Diakonie) .
Fördern Sie die Teilnahme an Programmen zur finanziellen Bildung, etwa bei Caritas Frankfurt oder durch schulische Projekte .
4. Straffälligkeit vorbeugen
Finanzielle Not ist ein bekannter Risikofaktor für Delinquenz unter Jugendlichen . Reden Sie mit Ihrem Kind – und greifen Sie früh ein, wenn Sorgen auftreten.
Jugendhilfe und Jugendstrafrecht bieten präventive und pädagogische Maßnahmen, falls es bereits zu Verhalten in Richtung Diebstahl oder Betrug gekommen ist .
Konkrete Handlungsschritte
Offenes Gespräch über Geld, Ratenkäufe und „Buy‑now‑pay‑later“.
Einführung in die Taschengeldregelung und Budgetplanung.
Überwachung digitaler Ausgaben: App-Abo, Games, Musikdienste?
Frühzeitige Hilfe bei Mahnungen oder Inkasso – nicht warten, bis es eskaliert.
Einbezug übergeordneter Stellen: Schuldnerberatung, Jugendhilfe oder Jugendgerichtshilfe.
Fazit für Sie als Eltern
Überschuldung bei Jugendlichen ist häufig – und kann zu gravierenden Folgen führen.
Sie sind nicht automatisch haftbar – doch präventive Maßnahmen helfen, um finanzielle und rechtliche Risiken zu vermeiden.
Offener Umgang mit Geld ist zentral: Reden Sie offen, fördern Sie finanzielle Bildung und holen Sie bei Bedarf Hilfe – so schützen Sie Ihr Kind vor Schulden und zukünftigen Folgen.
Bleiben Sie aufmerksam – und stärken Sie Ihr Kind durch Wissen und Vorsorge.

